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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 512

1877 - Oldenburg : Stalling
512 - monarchische Einflu hier erhalten blieb, während sich die spanischen Kolonien in Republiken verwandelten.^ peit 1840 regiert Kaiser Pedro Ii. Im Mai 1867 wurde die allmhligc Abschaffung der datieret gegen Entschdigung von Staats wegen begossen. Brasilien, von jeher der gefhrlichste Fekd der Republik Paraguay, wo seit 1862 Solano Lopez als Prsident regierte war seit 1865 im Kriege mit den Paraguiten begriffen, in dem es von der argentinischen Confderation und Uruguay untersttzt ward. Die Brasilianer und ihre Verbndeten behaupteten die Hauptstadt Assuncion. Von Afrika hat in geschichtlicher Hinsicht nur tue am Mittelmeer gelegene Nordkste Bedeutung. Des Krieges, den Marokko im Jahre 1859 bis 1860 mit Spanien zu führen hatte, ist bereits gedacht worden (vgl. S. 136 Anmerk.) Die Colonisirung Algeriens durch die Franzosen hat emen Hauptsitz der Seeruberei am Mittelmeer zerstrt. Aber mder Verwaltung der Colonie mangelte noch ein fester Plan Seitens der Regierung, die zwar europische Anstedler herbeiziehen, ihnen aber keine freie Thtigkeit gewhren wollte ohne die sie nicht gedeihen kann. Ackerbau und Handel knnen nur durch Einwanderung gehoben werden, die )tch jedocb durch die dort herrschende Militrdictatur nicht an-gezogen fhlt. In den Jahren 1864-1866 brachen Aufstnde der Araber gegen die Franzosen aus, die von diesen siegreich unterdrckt wurden. Tunis war frher nur durch sein Seeruberwejen bekannt, dem die Eroberung Algiers durch die Franzosen ein Ende mackte. Seitdem ist die Bevlkerung dem Landbau und dem Handel zugetban. Tunis erkennt den Sultan m Konstantinopel noch als seinen Schutzherrn an, zahlt einen jhrlichen Tribut und stellt sein Contingent. Aber der Bey von Tunis befolgt die Befehle der Pforte nur, in soweit ste mit seinem Vortheil bereinstimmen. An Aufstnden gegen den Bey und Unruhen im Innern hat es nicht gefehlt. Franzosen und Englnder machen sich den politischen Einflu streitig. Ganz hnliche Verhltnisse bestehen in Tripolis.

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 146

1877 - Oldenburg : Stalling
146 In diesem Zeitraum nahm die englische Herrschaft in Asien ungemein zu. Durch das Vordringen Rulands (vgl. Ix.) und die dadurch zwischen beiden Mchten hervorgerufene Eifersucht wurden die Englnder zu einem Kriege gegen die Afghanen veranlat, unter denen sie (April 1839) den von seinen Feinden vertriebenen und zu ihnen geflchteten Schah Sudscha einsetzten. In Folge russischer Whlereien erhoben sich 1841 die Afghanen in einem allgemeinen Aufstande und rieben ein englisches Heer am Flusse Kabul vollstndig auf, wobei sich alle Schrecknisse der Flucht Napoleons aus Ru-land wiederholten. Im folgenden Jahre (1842) unternahmen die Englnder einen Rachezug, zerstrten Kandahar, Kabul und alle nur erreichbaren Drfer, verwsteten Fruchtfelder, Weinberge und Grten und metzelten nicht nur die Krieger der Afghanen, sondern auch Weiber und Kinder nieder. Dann verlieen sie diese entlegeneren Gebiete, unterwarfen aber das Gebiet der Emirs von Sind am Ausflusse des Indus, und nach schweren Kmpfen das Pendschab, das Land der Sikhs, mit der Stadt Lahore, wodurch das britische Ostindien eine festere Grenze im Nordwesten bekam Ungefhr um dieselbe Zeit verwickelte die Opiums-Frage England in einen Krieg mit China, das den von England begnstigten Opiumhandel verboten hatte. Da der Kaiser von China die Englnder aus Kanton verwiesen und allen Handel mit ihnen untersagt hatte, so erklrten die Englnder den Krieg (1840), eroberten Kanton und drangen bis Nanking vor, worauf die chinesische Regierung zum Frieden von Nan-fing (1842) genthigt wurde, in welchem sie die Insel Hong-kong an England abtrat, 6 Millionen Pfund Sterling Kriegs-kosten zahlte und fnf Hfen, darunter Kanton, dem Handel aller Nationen ffnete. Da jedoch diese Vertrge nicht geachtet wurden und der rcksichtslose Gouverneur Yeh von Kanton die Europer vielfach beleidigte, so erfolgte ein gemeinsamer Angriff der Eng-lnder und Franzosen. Kanton wurde bombardirt, die Ver-bndeten drangen siegreich vor und bedrohten den Kaiser in seiner Hauptstadt Peking. Im Juni 1858 wurde der Friede von Tientsin geschlossen, der China dem Christenthume und dem europischen Verkehr erffnete. Da die Chinesen neue

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 487

1877 - Oldenburg : Stalling
487 die Erklrang, da keine Nation das Recht habe, sich gegen jeden Handelsverkehr mit anderen Nationen abzuschlieen", worauf die Haupthfen den Amerikanern, dann den Briten (1854) und Russen (1856) erffnet wurden. Auch China wurde durch den Frieden von Peking 1860 dem Welthandel erffnet (vgl. S. 147). Die Hollnder waren in Folge der Ausdehnung der britischen Macht durch einen Vertrag (1824) von dem Festlande Indiens zurckgewiesen und auf die hinter-indischen Inseln beschrnkt, aber diese stets wachsende Aus-breitung der Englnder in Vorderindien fhrte zu einem furchtbaren Aufstande. Die ganze ungeheure Lndermasse vom Himalaya nrd-lich bis zum Kap Kamorin sdlich war der Herrschaft der oft-indischen Compagnie unterworfen. Die englische Regierang ernannte nur den Generalgouverneur und den Oberbefehls-Haber; alle Verwaltungsbeamten wurden von den zwlf Directoren der Compagnie eingesetzt und vom Gouverneur besttigt; nur in den wichtigsten Fllen bte eine knigliche Commission eine Controle der die Verwaltung. Zwischen den Englndern und den Eingeborenen herrschten die schroff-sten Gegenstze in Glauben, Sitte und Sprache. Die englische Herrschaft hatte wenig zur Verbreitung des Christenthums in Indien gethan. und der Hochmuth und das Unterdrckungs-system der Briten hatte den Ha der einheimischen Bevlke-rung gegen die fremde Herrschaft fortwhrend genhrt. Dieser Ha war in allen Klassen lebendig. Die einheimischen Fürsten, zuletzt noch der König von Dube (Audh), waren vertrieben oder entsetzt werben, ober standen, wo sie noch einen Schein von Gewalt behaupteten, in Abhngigkeit von den Behrden der ostindischen Compagnie, deren Directoren ihren Sitz zu London hatten. *) Der hhere Lehnsadel war durch das gewaltthtige Verfahren der Eroberer in seinen Vermgens-Verhltnissen herabgekommen und den willkrlichen Eingriffen *) Schon im Jahre 1853 sagte Macaulay im Parlament: Indien mu in Indien selbst und nicht in London regiert werden. Erziehung der Eingeborenen zum Self-goverment ist die Losung!"

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 505

1877 - Oldenburg : Stalling
505 gestelltes Ultimatum (24. Nov. 1861) wurde keiner Antwort gewrdigt. Nun langte zuerst ein spanisches Corps an und besetzte Veracruz, und im Januar 1862 folgten Franzosen und Englnder. Aber die 6000 Spanier unter General Prim, Grasen von Reus, 3000 Franzosen, zu denen spter eine Verstrkung unter General Grafen Lorencez stie, und 1000 englische Seesoldaten reichten nicht hin, um einen so groen Staat wie Mexico zu unterwerfen. Da sie in der kleinen und ungesunden Hafenstadt kein Unterkommen finden konnten, so rckten die Franzosen und Spanier in die in einem gesunden Klima gelegenen Städte Cordova, Orizaba und Techuacan, während die Englnder sich wieder einschifften (April 1862), sowohl um den tdtlichen Einflssen des Klimas zu entgehen, als auch um den weiter sich entwickelnden Plnen Napoleons Iii. nicht frderlich zu sein. Bald folgten ihnen auch die Spanier (Mai 1862). Napoleon hatte nmlich mit dem von Juarez verbannten General Almonte den Plan verabredet, in Mexico eine Monarchie zu grnden und die Krone dem streichischen Erz-herzog Ferdinand Maximilian, dem ltesten Bruder des Kaisers Franz Joseph, anzutragen, wozu Spanien und England ihre Mitwirkung versagten. Napoleon hoffte auf diese Weise Handelsvortheile fr Frankreich zu gewinnen, vielleicht auch durch Abtretung einer mexicanischen Provinz in Amerika festen Fu zu fassen, besonders aber, durch Grndung eines Thrones seiner Dynastie neuen Glanz zu verleihen und die Aufmerksamkeit der Franzosen von den heimischen Zustnden abzulenken. Er rechnete dabei auf eine Massenerhebung der mexicanischen Bevlkerung gegen Juarez und auf einen Sieg der confderirten Staaten der die Union in Nordamerika. Aber beide Berechnungen erwiesen sich als trgerisch. Der franzsische General Lorencez rckte mit nur 5000 Mann gegen Puebla vor, mute sich jedoch nach wiederholten Gefechten vor der 12,000 Mann starken mexicanischen Armee nach Orizaba zurckziehen, schlug aber hier den Angriff des mexicanischen Generals Ortega zurck. Napoleon sandte den General Forey mit einem 45,000 Mann starken Heere nach Mexico. Doch fiel Puebla, welches Ortega heldenmtig vertheidigte, erst nach dreimonatlicher Belagerung (17. Mai

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 31

1877 - Oldenburg : Stalling
- 31 - Santa Anna rief zu Vera Cruz die Republik aus und nthigte Jturbide zur Abdankung (1823). Dieser flchtete nach Europa, kehrte zwar zurck, mute aber seinen Versuch, den Thron wieder zu besteigen, mit dem Leben bezahlen (Oct. 1824). Auch Guatemala machte sich 1821 unabhngig und bildete die Republik der vereinigten Staaten von Mittelamerika. Die La Platastaaten verbanden sich seit 1816 zu einem Fderativstaate, der argentinischen Republik, und Montevideo, lange ein Zankapfel zwischen dieser und Brasilien, nahm 1830 den Namen der stlichen Republik des Uruguay an. Der ehemalige Jesuitenstaat Paraguay erklrte sich 1811 fr unabhngig und bertrug (1812) dem Advokaten Dr. Francia als Dictator die Regierung, der sich in dieser Wrde bis zu seinem Tode (1840) behauptete. Chile, das sich schon 1810 aufgelehnt hatte, fiel 1814 unter spanische Herrschaft zurck und wurde fr seinen Abfall schwer gezchtigt. Ge-neral San Martin untersttzte, indem er von den Laplata-staaten aus die Anden berstieg, einen neuen Aufstand, und 1818 erklrte sich das Land zur Republik. Columbia verdankt seine Freiheit der Thtigkeit des reichen Kreolen Simon Bolivar, der deshalb den Titel eines Befreiers (libertador) erhielt. Venezuela ri sich 1811 vom Mutterlande los, kehrte aber schon 1812 unter dessen Herrschaft zurck, da die Priester ein furchtbares Erdbeben, das die Hauptstadt Caraccas fast gnzlich zerstrte und in Valencia 20000 Menschen, die an den Hochaltren knieten, unter den Trmmern der Kirchen begrub, als ein Strafgericht des Himmels darstellten. Aber der Druck der Spanier rief eine neue Erhebung hervor, als Bolivar die Fahne der Unabhngigkeit erhob und von Neu-Granada aus mit seinen Genossen in Venezuela einfiel. Nach einer Reihe kriegerischer Ereignisse kam 1819 die Vereinigung Venezuelas und Neu-Granada's zu Stande, zu denen 1822 noch Ecuador kam, welche drei nun die Republik Columbia bildeten. Bolivar verwaltete dieselbe bis an seinen Tod (1830) mit lobenswerther Uneigenntzigst. Nach seinem Tode lste sich die Republik wieder in ihre drei Bestandteile auf, die sich aber 1832 wieder zu einer Union vereinigten. Lange dauerten die Kmpfe in Peru, und erst als Bolivar zum Schutze herbeikam, nahm die Sache durch den Sieg seines

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 32

1877 - Oldenburg : Stalling
- 32 - treuen Anhngers, des Generals Sucre, bei Ahacucho, eine gnstige Wendung (1824). Der Boden von Peru war hiermit von Spaniern befreit. Ober-Peru nahm Bolivar zu Ehren den Namen Bolivia an. Auf der Insel Haiti riefen die Neger den General Dessalines, einen Neger, als Jakob I. zum Kaiser aus (1804). Dieser wurde jedoch schon 1806 ermordet, und die Insel zerfiel nun in eine Negerrepublik unter Heinrich Christoph, und in eine Mulattenrepublik unter Petion. Nach Heinrichs Tode wurde Petions Nachfolger Prsident der ganzen Republik Haiti, die von allen Regierungen, im Jahr 1825 auch von Frankreich anerkannt wurde, nachdem dieses seinen ehemaligen Pflanzern Entschdigungen und seinen Schiffen einen gnstigen Handelsvertrag ausgewirkt hatte. Iii. Portugal und Brasilien. Der Sturz Napoleons hatte auch Portugal von fran-zsischer Herrschaft befreit. Nach dem Tode seiner Wahn-sinnigen Mutter Marie (1816) bestieg Johann Vi. den Thron von Portugal und Brasilien. Das knigliche Haus Braganza war 1807, als die Franzosen das Land besetzten, nach Bra-silien geflohen. Whrend Heer und Volk dringend wnschten, da der König mit dem Hofe nun wieder nach Portugal bersiedeln und von Lissabon aus Brasilien als Colonie regiere, blieb Johann doch in dem letzteren und forderte sogar die Vornehmsten vom Adel und von den Kaufleuten zur Aus-Wanderung nach Brasilien auf, indem er die Regierung des Mutterlandes dem englischen Lord Beresford berlie, der. obgleich eine Regentschaft bestand, alle Macht in Hnden hatte. Es konnte daher nicht fehlen, da die Verwaltung im englischen Interesse gefhrt wurde; das Heer murrte der den vorwiegenden Einflu der Englnder, das Volk der drckende Stenern, der den Verfall des Handels und die groen Geldsummen, die nach Brasilien gingen, da die Portu-giesen gezwungen waren, ihre Colonialwaaren von Brasilien zu kaufen, während die Brasilianer ihre Fabrikwaaren kauften, wo sie wollten. Wenn auch die Aufhebung der Inquisition

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 490

1877 - Oldenburg : Stalling
- 490 * schwerem Verlust in die Citadelle einzuziehen (25. Sept. 1858). Die Stadt Lucknow selbst, wo 50,000 Sipahis lagen, konnte Havelock nicht einnehmen: am 16. November wurde er durch den von Kalkutta herbeieilenden General Campbell entsetzt. Havelock, allgemein verehrt und bewundert, starb bald nachher an der Cholera. . In England hatte man unterdessen die gewaltigsten Anstrengungen gemacht, um die Truppen in Ostindien zu verstrken; alle Parteien und Klassen waren fest entschlossen, die englische Herrschaft daselbst zu behaupten. Nach und nach Wurden 100,000 Mann nach Ostindien geschickt, die durch 20,000 Gorkhas und 15,000 Sikhs verstrkt wurden. ,;m December 1857 und Januar 1858 siegten die Englnder m mehreren Schlachten. Am 13. Mrz ward Lucknow nach einem dreitgigen Sturm genommen. Die Streitmacht der Rebellen schmolz jetzt rasch zusammen: die letzten Siege der sie wurden'im Sommer und Herbst 1858 gewonnen. Der Mahrattenfhrer Tantia Topi wurde (18. April 1859) hingerichtet, aber der blutige Nana Sahib entging der Rache der Englnder. Ueber die Aufstndischen erging ein strenges Gerickt: unzhlige wurden gehenkt oder erschossen, besonders indem man sie an die Mndung der Kanonen band, iorb Canning, Sohn des berhmten Staatsmannes, trug als erster Vieeknig Indiens (seit Deeember 1857) durch seine Migung viel zur vlligen Dmpfung der Unruhen bei Am 28. Juli 1859 wurde im britischen Reiche ein groes Dank-fest fr die Besiegung des Aufstandes gefeiert. Die wichtigste Folge desselben aber war die Aufhebung des Privilegiums der ostindischen Compagnie, deren Herrschaft von nun an vllig an die Krone berging. Damit hat fr Indien und sein Verhltni zu Grobritannien eine neue Epoche begonnen, von der man eine Verbesserung der Lage der einheimischen Bevlkerung erwartet. Ein im Jahr 1868 von den Englndern an der Grenze Indiens gegen Afghanistan unternommener Zug endete^ gluck-lich. Im Jahre 1873 unternahm Rußland einen ^eldzug qeqen den Chan von Chiwa, dem Steppenlande am unteren Amu, nachdem es zuvor England der seine Absichten beruhigt hatte. Der Chan mute Abschaffung des Sclavenhandels

8. Altertum - S. 69

1894 - Oldenburg : Stalling
69 ihn mit vielem Gelde bestochen. Bald stand der König wieder gesund an der Spitze seiner Soldaten. Bei Jssus, im sdstlichsten Winkel Kleinasiens, traf Alexan-der auf den persischen König Darius Kodoinannns (333 v. Chr.) und schlug ihn hier in der zweiten Schlacht vllig aufs Haupt. Das kostbare Lager, des Knigs Mutter, seine Gattin und zwei seiner Tchter fielen in die Hnde des Siegers, der die Frauen edelmtig behandelte, aber des Knigs Friedensantrge entschieden zurckwies, trotz Parmenios Rat. Alexander zog nun die Kste entlang nach Sden und eroberte Phnizien. Land und Votk von ?hnizien. Die Phnizier bewohnten einen schmalen, nur wenige Meilen breiten Kstenstrich an der Ostkste des Mittelmeers. der durch den mit prchtigen Cedern bedeckten Libanon <d. h. weier Berg, wegen des ewigen Schnees) vom brigen Asien ge-trennt war. Durch ihre Lage wurden sie frhzeitig (schon um 2000 v. Chr. ! auf die Schiffahrt hingewiesen, zu der ihnen der Libanon das Holz lieferte. So wurden sie das bedeutendste Handelsvolk der alten Welt; sie besuchten alle Ksten des Mittelmeeres und fuhren durch die Sulen des Hercules (Gibraltar) um Spanien herum bis an die Kste der Nordsee Bernstein), indem sie berall mit den Eingeborenen einen gewinnreichen Tauschhandel erffneten. Sie holten aus Spanien Gold und Silber, von den Zinninseln (Seilly) an der Sdweftspitze Englands das Zinn und gelangten auf Landwegen vielleicht auch au die Ostsee, ja sie umfuhren mif Pharao Nechos Befehl (vgl. 9) sogar Afrika. Jtofonimt und Kunstfertigkeit der Phnizier. An den Ksten und auf den Inseln des Mittelmeeres legten sie Kolonieen an (Tarsos in Kilikien, Geburtsort des Apostels Paulus; Cadix in Spanien, be-sonders Karthago in Nordafrika, im 9. Jahrhundert gegrndet). Neben dem Seehaudel war auch der Landhandel sehr ausgedehnt. Ihre Kara-Ivanen gingen ans allen Landstraen Borderasiens und brachten die Er-Zeugnisse Indiens, Arabiens und des brigen Morgenlandes nach dem Abendlande. Auch im Innern erhob sich der Gewerbeflei (Erfindung des Glases, der Purpurfrberei und der Buchstabenschrift, die von ihnen zu den Griechen kam). Ihre blhendsten Städte waren Sidon, spter Tyrus, dessen Kaufleute Fürsten, dessen Krmer die herrlichsten der Erde waren" (Jesais). Die Phnizier standen unter Knigen; der be-rhmteste war Hiram, Salomos freund, dessen Schiffe bis nach dem Goldlande Ophir an der Jndnsmndung fuhren. Ihre Religion (Menschen-

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 1

1882 - Oldenburg : Stalling
Geschichte der Entdeckungen. i. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen. 1. Gstindische Produkte. Die alten Handelswege von Indien nach Europa. <Sd)on das Altertum kannte die reichen und kostbaren Erzeug-ntffe, die Schtze und Spezereien des vielgepriesenen Indiens. gypter, Phnikier, Babylonier, Perser, Griechen und Rmer standen mit Indien in unmittelbarem oder mittelbarem Han-delsverkehr, der teils auf See- teils auf Landwegen be-trieben wurde. Das ganze Mittelalter hindurch wurde der unmittelbare Handel der Europer mit Indien durch die Er-oberungen mohammedanischer Völker, deren Reiche dazwischen lagen, erschwert und gehemmt. Dennoch gelangten die indi-schert Waren nach Europa und fanden zu Konstantinopel einen vorzglichen Stapelplatz. Zu den indischen Erzeugnissen ge-hren namentlich Seide, Baumwolle, Reis, Zimt, Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Gewrzngelein, Muskatnsse und Muskatblte; sodann Myrthe, Kokospalme, Elfenbein, Per-len, Gold und Edelsteine. Die Wege, auf denen diese Waren nach Europa kamen, waren verschieden. Sie wurden zu Schiffe den Indus heraufgefahren, gingen von da zu Lande bis an den Oxus (Amu, Gihon) und von diesem durch das Kaspische Meer in die Wolga; von da wurden sie wieder zu Lande in den Don gebracht und gelangten so endlich ins Stacke, Neue Geschichte, 10. Aufl. 1

10. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 2

1882 - Oldenburg : Stalling
Schwarze Meer, von wo sie durch genuesische und venetianische Kaufleute abgeholt und dann der Europa verbreitet wurden. Auf einem anderen krzeren Wege betrieben die Moham-medaner den Handel mit indischen Waren. Sie brachten die-selben aus Indien zu Schiffe in den persischen Meerbusen, dann den Euphrat und Tigris bis nach Bagdad herauf, dann auf Kamelen durch die Wste von Palmyra nach Aleppo, Tripoli und anderen Handelspltzen des Mittellndischen Meeres, von wo gleichfalls die italienischen Handelsstaaten, welche besonders seit den Kreuzzgen einen lebhaften Verkehr nach diesen Ksten fhrten, die Waren abholten und weiter verteilten. Auerdem gab es noch einen dritten Weg. Die Mo-hammedaner brachten die Waren aus dem Indischen Ozean zu Schiffe in den Arabischen Meerbusen und von da zu Lande nach Alexandrien. Auf diese Weise konnte man den Weg fast ganz zur See zurcklegen, und nur die kurze Strecke zwischen der gyptischen Kste und dem Nil mute der Han-bei zu Lande betrieben werden. Von Alexandria, dem be- : rhmten Stapelplatze des Altertums, wurden dann die Wa-ren durch die Venetianer nach Italien befrdert. Doch alle diese Wege stellten dem indischen Handel groe ; Hindernisse entgegen. Die beiden ersten waren zu langwierig ? und beschwerlich, auch brachte der Karawanenhandel zu Lande 5 neben seiner Langsamkeit bedeutende Gefahren mit sich: der 3 dritte Weg war freilich leichter; aber die Sultane von gypten 1 legten so starke Auflagen auf die Waren, da man sie in n Europa nur zu sehr teueren Preisen kaufen konnte. Es mute 9 daher von hoher Wichtigkeit sein, wenn es gelang, einen n anderen Weg, und zwar zur See, nach Indien zu finden, .r Dann bedurfte man nicht nur keiner Zwischenhndler, sondern n konnte auch, ohne unterwegs umzuladen, in ununterbrochener 7; Fahrt die Waren aus Indien nach Europa führen. Beson- ^ ders zeigte sich in Italien ein reges Streben, einen solchen rn Seeweg zu finden, aber das Verdienst, ihn wirklich entdeckt zu haben, gehrt den Portugiesen.
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